ad usum proprium 
die literarische Seite von Birgit Gerlach

Foto: Modell V2, Historisch-technisches Museum Peenemünde (Montage) 



DAS GEDICHT 


 

 

Siegestaumel oder -schwindel?


Was heißt das - Sieg?

Worüber?

Wofür?

Kein Sieg ohne Vorgeschichte.


Sind die Sieger die Guten?

Was tun sie nach dem Sieg?

Spielen sie mit ihren Kindern?

Krieg?


Was wird mit den Besiegten?

Sind sie schlechtere Menschen?

Wohin gehen sie?

Sind auch ihre Familien besiegt?


Macht Siegerlächeln schön?

Muss der Besiegte die Augen niederschlagen?

Die Kinder der Sieger haben gelernt,

dass Panzer gut sind.


Ob auch die Kinder der Besiegten

mit Panzern spielen?

Und werden sie nur aus Spaß

die Avatare der Sieger jagen?


Wächst nach dem Sieg das Korn besser?

Ist das Wasser klarer?

Die Luft frischer?

Der Himmel weiter?


Sieger und Besiegte, Gewinner und Verlierer,

das ewige Spiel.

Die Sieger sind schon einen Level weiter.

Wie viele gibt es noch?


Der Rubel rollt, der Dollar drängt.

Wir sind die Spieler.

Wer nicht weiterzockt, verliert seine Punkte.

Bei wem eigentlich?



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